Schrauben verbindet

Unsere gemeinnützige Fahrradwerkstatt ist 2015 mit der Idee der Arbeit für und mit Geflüchteten entstanden. Aber Fahrräder, so superpraktisch sie auch sind, sind für uns kein Selbstzweck, sondern ein Vehikel für viel mehr. Beim gemeinsamen Schrauben klärt sich auch vieles, was den Menschen sonst so auf dem Herzen liegt, an unserer Tafel sammeln sich einträchtig Kreidezeichnungen von Tretlagern und Beispiele von Blüten der deutschen Sprache.  Manche Idee wird gewälzt, was man denn noch so gemeinsam anstellen kann und so sind im Laufe der Zeit verschiedene Projekte entstanden und entstehen noch immer, so wie sich auch der Kreis der Angesprochenen inzwischen um Bedürftige allgemein erweitert hat.

Garage10 e.V. Ehrenamtliche Fahrradwerkstatt für Geflüchtete und Bedürftige in Berlin Lichtenberg

Neben der Keimzelle Fahrradwerkstatt ist so recht schnell ein Fahrradverleih entstanden, weil anfangs nicht genügend Räder zur Verfügung standen. Wer Rad fahren kann, sollte auch ein paar Regeln einüben, also haben wir auf dem Gelände der ehemaligen Notunterkunft einen Verkehrsparcour eingerichtet. Daraus ist dann eine richtige Fahrschule entstanden, die sich bevorzugt an Frauen richtet. Unterstützt von der bezirklichen Jugendverkehrsschule und in Zusammenarbeit mit dem Berliner ADFC treffen sich die Frauen zu Parcour und Picknick alle zwei Wochen. Klar sind auch viele Kinder dabei und die basteln gern? Die Fahrradwerkstatt liefert am laufenden Meter nicht mehr zu flickende Schläuche? Ein Upcycling-Workshop ist die Lösung. Neben Schläuchen, für die wir also Abnehmer haben, fällt aber auch immer wieder Schrott an, den wir mit einem Holland-Schwerlastrad aus den 50igern transportieren. Das prägt und macht uns zu Lastenrad-Fans. Die Kalte Jahreszeit setzt uns in den Containern ganz schön zu und unser mobiler Küchenchef lindert das Leid mit Kürbis- oder Kohlsuppe. Warum nicht beides kombinieren? Derzeit denken wir über ein Kitchenbike nach, das sich auch an andere Initiativen verleihen ließe oder mit dem wir unsere mobilen Angebote im Kiez ausbauen könnten. Das ganze ist zu ernsthaft ausgerichtet und gemeinnützige Fahrradwerkstätten gibt es überall? Wo bleibt der Berlin-Faktor? Warum nicht mitmachen beim einzigartigen Bärlin-Pedäl-Bättle, wo sich eigenwillige Gestalten als Team mit Helm und Schild gerüstet auf die Räder schwingen, nur um sich gegenseitig mittels Lanze wieder runterzuschubsen? Unser Team Frendli Feier ist seit 2017 dabei und wirbt für unsere Sache!